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Westfälische Nachrichten

Vorstand des Vereins „Rote Schule Albersloh“ gewählt

Optimistisch den ersten Schritt getan

Albersloh
Was soll aus der „Roten Schule“ in Albersloh werden? „Ein Dorfgemeinschaftshaus“, finden die Mitglieder des neu gegründeten Vereins „Rote Schule Albersloh“, der sich für den Erhalt und die Wiederbelegung des Gebäudes mitten im Ort stark macht.
Von Christiane Husmann
Samstag, 02.11.2024, 06:00 Uhr

Ein Bild vom Vorstand des Vereins„Rote Schule Albersloh“ bei der Gründung: Christiane Seitz-Dahlkamp, Matthias Kestner, Christiane Sommer, Tanja Huyer, Norbert Hennenberg, Steffie Kubla, Willi Berheide und Antje Günther (v.l.)

Der Vorstand „Rote Schule Albersloh“: Christiane Seitz-Dahlkamp, Matthias Kestner, Christiane Sommer, Tanja Huyer, Norbert Hennenberg, Steffie Kubla, Willi Berheide und Antje Günther (v.l.). Foto: Christiane Husmann

Über den Erhalt der „Roten Schule“ in Albersloh streiten sich die Geister. Einige wünschen das Gebäude abgerissen. Andere sehen in ihm ein ortsbildprägendes Bauwerk, das Platz für Kunst, Kultur, Begegnung und vieles andere bieten kann. „Ein Dorfgemeinschaftshaus“, finden die Mitglieder des neu gegründeten Vereins „Rote Schule Albersloh“, der sich für den Erhalt und die Wiederbelegung des Gebäudes mitten im Ort stark macht.

Im Sozial-Zentrum „Fels“ hatten sich nicht nur sogenannte Poahlbürger, sondern auch jene eingefunden, die „erst“ seit zehn, 20 oder 30 Jahren in Albersloh leben. Zu den Poahlbürgern zählt wohl Willi Berheide, der in der Runde erklärte, warum er sich bereits seit Jahren für den Erhalt der Schule einsetzt: „Sie liegt mir am Herzen.“ Damit brachte er wohl auf den Punkt, was mehrheitlich am Tisch gedacht wurde. „Ich sehe die Bedeutung für den Ort – er ist bestimmt gut für die Gemeinschaft“, warf Annette Brandenfels ein. „Da ich mein Dorf liebe, liebe ich auch die Schule“, erklärte Steffie Kubla ihr Engagement für das Gebäude.

Gut besucht war die erste Versammlung des neu gegründeten Vereins. Foto: Christiane Husmann

So stellte jeder sich und sein Anliegen mit Blick auf das markante Bauwerk vor. Auch Bedenkenträger waren gekommen. „Was ist der Plan, wie könnte man das in einen Rahmen fassen, gibt es einen roten Faden?“, wollte Doreen Hoffmann wissen. „Das Konzept steht noch nicht, aber es gibt viele Leute mit guten Ideen“, wusste Matthias Kestner zu berichten. „Wichtig ist doch, das Gebäude erst einmal zu erhalten“, meinte er. „Was passiert, wenn die Rote Schule ins Rennen kommt – wer hat den Ehrgeiz, die Energie und das Standing, das in die Hand zu nehmen?“, fragte Volker Dörken. Und hier sollte – nachdem der Vorstand einstimmig gewählt worden war – der Verein „Rote Schule Albersloh“ ins Spiel kommen.

„Albersloh ist ein wachsender Ort mit jungen Leuten, die wir ans uns binden wollen“, erklärte Christiane Seitz-Dahlkamp, die zur ersten Vorsitzenden gewählt worden war. Es sei wichtig, als gemeinnütziger Verein zu wirken, um Fördergelder beantragen zu können. Etwa über das Programm „Dritte Orte“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Zum zweiten Vorsitzenden war Matthias Kestner gewählt worden. Zur Kassiererin Steffie Kubla.


Trotz aller Bedenken muss man den ersten Schritt tun und die Tür aufmachen.
“Versammlungsleiter Elmar Maschning

Der neuen Satzung widmete sich Elmar Maschning, der zum Versammlungsleiter erklärt worden war und nach zügigen Wahlen dem neuen Vorstand gratulierte. „Trotz aller Bedenken muss man den ersten Schritt tun und die Tür aufmachen“, bestärkte er den neuen Verein, der sich immer mittwochs um 19.30 Uhr im Sozial-Zentrum „Fels“ trifft und über interessierte Bürgerinnen und Bürger freut, die ihre Ideen einbringen und bestenfalls Mitglied des neuen Vereins werden wollen.

„Nicht weit weg vom eigenen Lebensort“, wünschte sich Christiane Sommer einen Platz für Kultur, Begegnung und andere Angebote. „Das Gebäude ist da – wir sind gut beraten, das jetzt mit Kraft und Optimismus anzugehen“, meinte Dr. Michael Huyer. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit – wir sind zuversichtlich“, versicherte Christiane Seitz-Dahlkamp nach lebhaftem Meinungsaustausch und beendete die erste Versammlung des neuen Vereins „Rote Schule Albersloh“.

Die „Knaben Vorschule“ von 1891 vor ihrer Aufstockung Foto: Christiane Husmann

Zur Geschichte der „Roten Schule“

Sie ist die letzte der vier Schulen, die es im 19. Jahrhundert in Albersloh gab. Erbaut wurde sie im Jahr 1891 als eingeschossiges Gebäude. Im linken Gebäudeteil (von der Kirche aus gesehen) befand sich das Klassenzimmer; daneben die Wohnung des Lehrers. Bereits wenige Jahre später stieg der Bedarf an Schulräumen und die Schule wurde mit demselben Raumprogramm aufgestockt. 1896 war das Gebäude in seiner jetzigen Form fertiggestellt. Details des Baukörpers lassen darauf schließen, dass ein weiterer Aus- oder Anbau grundsätzlich eingeplant wurde. Im Stadtarchiv Münster sind noch verschiedene Akten vorhanden, die einen Einblick in die Entwicklung der Schule zeigen. Genutzt wurde die Schule inklusive der Lehrerwohnung bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.

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