Albersloh
Die Stadt will den Verein Rote Schule Albersloh bei der weiteren Entwicklung des Gebäudes zu einem Dorfgemeinschaftshaus „maßvoll“ unterstützen. Aber derzeit nicht mit Geld.
Von Josef Thesing
Samstag, 07.12.2024, 06:30 Uhr
Die rote Schule steht seit Jahren auf der Tagesordnung. Das bleibt erst mal auch so.
Foto: Josef Thesing
Die Tür ist noch nicht endgültig zu, auch wenn die Meinungen über die Zukunft der Roten Schule in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses weit auseinandergingen. In Anwesenheit zahlreicher Unterstützer des Projekts, die das Gebäude zu einem Dorfgemeinschaftshaus entwickeln wollen, einigten sich die vier Fraktionen auf einen von Bürgermeisterin Katrin Reuscher vorgeschlagenen Kompromiss. Sie beauftragten die Verwaltung, den Verein, der die Verantwortung für das Vorhaben übernommen hat, bei seinem anvisierten Ankauf der Roten Schule „maßvoll zu unterstützen“, wie ins Sitzungsprotokoll übernommen wurde.
Das bedeutet aber zum jetzigen Stand nicht, dass sich die Stadt selbst finanziell beteiligt, indem sie etwa einen Teil der Kosten für einen Kauf des Gebäudes vom derzeitigen Besitzer übernimmt. Sie soll den Verein dort, wo es notwendig und sinnvoll erscheint, auf dem Weg begleiten. Dazu könnte zum Beispiel Fürsprache bei Verhandlungen gehören, erklärte die Bürgermeisterin. Der Verein hatte die Stadt in einer offiziellen Bürgeranregung gebeten, ihn zu unterstützen (wir berichteten).
Es geht (noch) nicht ums Geld
Zu Beginn der längeren Diskussion hatte Antje Günther dem Gremium für den Verein den Stand der Dinge erläutert und der Bürgermeisterin 665 Unterschriften von Menschen übergeben, die sich gegen den Abriss des Gebäudes wenden und für den Umbau in ein Dorfgemeinschaftshaus aussprechen, für das es, so Antje Günther, im wachsenden Albersloh einen großen Bedarf gebe.
Sie erklärte, dass es derzeit nicht darum gehe, dass die Stadt dem Verein Geld gebe, sondern ihn zum Beispiel dabei unterstütze, Fördergelder zu akquirieren. Antje Günther kündigte an, dass es Anfang kommenden Jahres seitens des Vereins ein Gespräch mit dem Eigentümer geben werde, bei dem die Konditionen für einen Ankauf ausgelotet werden sollen. Derzeit werde gemeinsam mit dem Projektbüro ein Konzept entwickelt. Wie berichtet, ist dieses im Rahmen des Landesförderprogramms „Dritte Orte“, in dessen erster Stufe sich die Rote Schule bewegt, notwendig und muss dem NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft von Ina Brandes vorgelegt werden, um auch fürs Bauliche Fördergelder erhalten zu können.
Im Anschluss an das Gespräch mit dem derzeitigen Eigentümer will der Verein in einer öffentlichen Informationsveranstaltung darüber und über sein Konzept fürs Dorfgemeinschaftshaus informieren. Dazu werde auch die Politik eingeladen.